Oberhausen liegt überall
Karlshuld liegt mitten im Donaumoos, Ehekirchen auf der Aindlinger Terrassentreppe, Hütting an der Südlichen Frankenalb und Bertoldsheim am Rande des Donaurieds. Oberhausen dagegen liegt überall: alle vier Naturräume des nördlichen Landkreises sind hier zu erkennen. Das Gemeindegebiet erstreckt sich im östlichen Teil ins Donaumoos bis zu den Achhäusern, der weitläufige Forst zwischen Unterhausen und Sinning befindet sich im Naturraum Aindlinger Terrassentreppen. Der Buchenmischwald bei Unter- und Oberhausen wächst auf dem letzten Ausläufer der Südlichen Frankenalb, westlich davon schließt sich das schwäbische Donauried an.
Lebensader Donau
Die Fluren von Ober- und Unterhausen sind geprägt von der Donau: Europas längster Fluss beschreibt zwischen Antoniberg und Stätteberg eine Rechtskurve, schmiegt sich an den steilen Abhängen entlang, schwingt wieder nach links, um am Finkenstein erneut die
Richtung zu ändern. Wechselnde Wasserstände verursachen immer wieder Überschwemmungen in den angrenzenden Auen: in der Stepperger Au, im Unterhausener Ried und seltener auch in der Oberhausener Au.
Weil die Bewaldung größtenteils auf einem Höhenrücken verläuft (Steppberg, Buchberg, Flachsberg) ist typischer Auwald mit sumpfliebenden Pflanzen und Tieren nur im Bereich der Stepperger Au und im Mündungsgebiet der Kleinen Paar vorhanden. Mächtige Weiden säumen die Ufer, Schwarzerle und Pappeln dominieren im Laubwald. Im Frühling ist der Boden von Märzenbecher, Schlüsselblumen und Blausternen bedeckt. Unzählige Vogelarten von der Wasserralle bis zum Rotmilan fühlen sich im feuchten Klima der Au wohl. Der Spaziergang zum Felsenspitz, der Kalkstein-Abbruchkante des geschichtsträchtigen Steppbergs, ist für viele Gemeindebürger ein beliebter Sonntagsspaziergang.
Wir sind steinreich
Ausläufer der Frankenalb begrenzen nicht nur die Donau. Auch das Latourdenkmal steht auf einem Kalkfelsen, der Steinbruch dahinter zeigt die Mächtigkeit des urzeitlichen Riffs. Darüber ist die Humusschicht dünn, Regenwasser fließt schnell ab, unter natürlichen Bedingungen entsteht Trockenrasen. Südlich des Latourdenkmals ist auf dem Abraum des ehemaligen Steinbruchs so ein typischer Magerstandort erhalten geblieben. Auf der warmen Südseite wachsen im Frühjahr die selten gewordenen Küchenschellen. 60 typische Trockenrasenpflanzen fanden Biotopkartierer vor 13 Jahren, bescheinigten ein reiches Insektenhabitat, indem sich auch Blindschleichen und Zauneidechsen wohlfühlen.
Westlich von Unterhausen öffnet sich die Landschaft zum Donauried. An klaren Tagen kann man die 80 km entfernte Dampfwolke des Kernkraftwerks Gundremmingen sehen so flach ist das Land nach Westen hin. Doch zuvor erheben sich der Kreuzberg und der Gemeindeäckerberg. Am Kreuzberg mischen sich Kalksteine mit bunten rundlichen Steinen, an der Südseite findet man feinen rötlichen Sand. Der ausgedehnte Unterhausener Forst trägt wesentlich dazu bei, dass Oberhausen mit 40 % Anteil an der Gesamtfläche die waldreichste Gemeinde des Landkreises ist. Südlich des Forstes entspringt der Sinninger Bach, ein Fließgewässer, das einst fünf Mühlen mit Energie versorgte. Der Bach mündet bei Rohrenfels in den Längenmühlbach. Das Sinninger Bachtal ist seit seiner Umgestaltung wichtiger Hochwasser-Rückhalteraum, außerdem Lebensraum für seltene Kleinfische, Muscheln und Amphibien.
Weit ins schwarzerdige Donaumoos hinein bis zu den Achhäusern reicht die Gemarkung Sinning und macht Oberhausen damit zu einer Donaumoos-Randgemeinde. Geologisch und ökologisch betrachtet ist der Naturraum der Gemeinde Oberhausen eine interessante und aufregende Fundgrube, nicht erst seit sie mit dem Gebiet Kreut das größte zusammenhängende Naturschutzgebiet des Landkreises ihr Eigen nennen darf.