Erbaut etwa Ende des 10. Jahrhunderts. 1007 befand sie sich im Besitz Heinrich II.. Kaiser Heinrich IV. belehnte 1197 seinen Maschall Heinrich von Kalden mit dem Amt Neuburg, zu dem auch die Burg gehörte. 1214 erbten die Marschälle von Pappenheim die Burg. In der Meraner Fehde 1246/47 wurde sie zerstört und in wittelsbachischem Eigentum wieder aufgebaut. Die genauen Umstände der endgültigen Zerstörung im Spätmittelalter konnte durch die Forschung noch nicht geklärt werden. Immer wieder auftauchende Behauptungen, das Bauwerk sei im Verlauf des sogenannten "Städtekrieges" von 1387 bis 1389 verwüstet worden, lassen sich nicht belegen.
(Text: Roland Holzmayr)
Auf der Anhöhe zwischen Ober- und Unterhausen steht das Denkmal für den hier in unmittelbarer Nähe am 27. Juni 1800 in einem Gefecht gefallenen französischen Soldaten Theophile Malo Corret Latour d'Auvergne, der von Napoleon Bonaparte auf Grund seiner Verdienste den Ehrentitel "Erster Grenadier der Armeen der Republik" und einen Ehrensäbel erhalten hatte. In einem Tagesbefehl vom 1. Juli 1800 ordnet der Oberbefehlshaber der französíschen Truppen, General Moreau, die Errichtung eines Denkmals an. 1837 erhält das Denkmal auf Anordnung von König Ludwig I. von Bayern bei einer Renovierung seine heutige Form. Das Grundstück, auf dem das Denkmal sich befindet, ist seit 1800 durch Kauf Eigentum des französischen Staates.
(Text: Georg Habermayr)
Protestantische Siedler kauften ca. 1830 die Kreuter Höfe und legten 1842 den Friedhof an. Für die Einrichtung eines Standortübungsplatzes der Bundeswehr wurde der Weiler Kreut in den Jahren 1958 bis 1961 abgesiedelt. Der Friedhof, auf dem 1972 die letzte Beisetzung stattfand, wurde durch die Bundeswehr erhalten und liegt heute im „Naturschutzgebiet Kreut“. An der Ostseite außerhalb der Mauer befindet sich das sog. „Russengrab“. Eine Tafel am Kreuz verkündet in kyrillischer Schrift „Hier liegen zwei Kämpfer für eine freie Ukraine - Grigoriy Dubetzkij - Michael Jadan“. Über ihre Todesursache oder über weitere Umstände ist nichts bekannt. Sie haben nichts zu tun mit den am Ende des zweiten Weltkrieges von der SS hingerichteten Fremdarbeitern oder denen, die bei einem amerikanischen Angriff auf Globol umgekommenen sind.
(Text: Roland Holzmayr)
Folgende Sage wird davon erzählt:
Zwischen Unterhausen und Sinning steht die Rote Säule. Da ist ein Hirsch mit dem Kreuz zwischen dem Geweih und ein Jäger draufgemalt. Die Leute haben sich früher erzählt, daß da im Wald zwischen Sinning und Unterhausen ein Hirsch umeinanderlauft, der zwischen dem Geweih ein goldenes Kreuz trägt. Ein Jäger hat das nicht glauben wollen. Dann ist er nachts auf die Jagd gegangen, und plötzlich ist ein Hirsch vor ihm gestanden. Er hat draufgeschossen: der Hirsch ist aber nicht tot umgefallen. Da hat sich der Jäger hingekniet und ist gläubig geworden.
(Emmi Böck: Sagen aus dem Neuburg-Schrobenhauser Land, Nr. 277)
Das alte Sinninger Schloss stand auf dem Kirchenberg westlich der Kirche, wurde aber im 30-jährigen Krieg zerstört. Franz Gise baute nach 1639 das neue Schloss im Tal als dreistöckiges Wasserschloss, das dann 1727 durch Wilhelm Adam von Weveld durch einen zweigeschossigen Anbau im Norden und Osten erweitert wurde. Das Adelsgeschlecht von Weveld bewohnt seit dieser Zeit bis heute das Schloss.
(Text: Ludwig Ried)
Die Pfarrkirche in Oberhausen:
Sie ist dem heiligen Clemens geweiht. In der heutigen Form wurde sie 1910 erbaut. Der Kern des Turmes stammt aus der Zeit um 1300. Die Deckenbilder mit Darstellungen aus dem Leben des hl. Clemens aus der Mitte des 18. Jahrhunderts wurden in die neue Kirche übertragen. Der Hochaltar zeigt das Bild des hl. Clemens, die Schnitzfiguren der Seitenaltäre stellen die hl. Sebastian und Andreas dar.
(Text: Roland Holzmayr)
Das Wohnhaus Dr. Kirchner-Platz 2 war 400 Jahre lang bis 1954 Sitz des Forstamtes Unterhausen. Das Gebäude wurde Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet und war am 27. Juni 1800 das Sterbehaus von Latour d'Auvergne. Eine Gedenktafel, die am 29. Juni 1980 enthüllt wurde, erinnert an dieses Ereignis.
(Text: Georg Habermayr)
Knapp 10 km westlich von Neuburg/Do. - gegenüber dem Beginn des Wellheimer Trockentales - durchschneidet die Donau einen Ausläufer der Fränkischen Alb, der zwischen dem Mündungsdreieck der Kleinen Paar und der Donau liegt. Auf dem markanten Bergrücken, dem Stätteberg, liegen drei seit langem bekannte vorgeschichtliche Wallanlagen, die mehrfach Gegenstand archäologischer Untersuchungen waren. Das Zentrum bildet ein knapp 6 ha großes Areal, umfasst von einem hervorragend erhaltenen Ringwall, der die höchste Erhebung des Stätteberges einschließt. Das Fundmaterial und deren Auswertung lässt eine Belegung des Stätteberges von der frühen Hügelgräberbronzezeit bis in die späte Hallstattzeit zu.
(Text: Georg Habermayr)
Die Kirche geht in ihrem ersten Bau auf das Jahr 1430 zurück. Niklas von Erlbeck brach in der protestantischen Zeit des Fürstentums Neuburg im Jahre 1561 auf Befehl Wolfgangs von Zweibrücken die Kirche ab. Nach der Wiedereinführung des katholischen Glaubens wurde sie wieder aufgebaut und 1660 geweiht. Bis nach 1800 war St. Wolfgang ein viel besuchter Wallfahrtsort. Die Kirche steht im Eigentum der freiherrlichen Familie von Weveld und ist auch deren Begräbnisstätte. Zahlreiche Epitaphe im Inneren erinnern an die Herren der ehemaligen Hofmark Sinning. Auf St. Wolfgang wirkte bis 1872 ein Benefiziat. Er und sein Mesner wohnten jeweils in einem eigenen Haus. Das Gasthaus auf dem Wolfgangsberg ist heute noch ein gern besuchtes Ausflugsziel.
(Text: Ludwig Ried)
Erbaut im 10./11. Jahrhundert. Ursprünglich Reichsgut (daher der Name. Andere volkstümliche Version: Kaiser Heinrich der Heilige soll sich hier aufgehalten haben), später Grenzburg der Grafen von Graisbach und deren Lehensträgern, den Rittern von Straß. Im Krieg Bayern gegen den Rheinbund 1386 zerstört und nicht wieder aufgebaut.
(Text: Roland Holzmayr)
Die staatl. Wirtschaftliche Forschungsgesellschaft (Wifo) in Berlin betrieb in den 1930iger Jahren im Deutschen Reich ein Netz von Tanklagern, um die Rohstoffversorgung in Krisenzeiten sicherzustellen. Im Gemeindegebiet von Oberhausen entstand 1936 neben einem Tanklager auch ein Eisenbahnschwellenwerk. Für die Betriebsangehörigen, die aus ganz Deutschland angeworben wurden, erbaute die Wifo ab 1938 eine werkseigene Siedlung mit insgesamt 84 Einzel- bzw. Doppelhäusern, die jeweils große Nutzgärten zur Eigenversorgung hatten.Heute befindet sich die Wifo-Siedlung überwiegend in Privatbesitz.
(Text: Mini Forster-Hüttlinger)