Geschichte des Waldbads

1941 wurde das Waldbad von und für Mitarbeiter der Wirtschaftlichen Forschungsgesellschaft (Wifo) nach den Maßen der Olympischen Bäder aus 1936 gebaut. Das 33 Meter lange und 3,50 Meter tiefe Becken sowie die zwei Sprungtürme, 3 und 1 Meter hoch, sollten den Angestellten als Freizeitangebot in Oberhausen dienen.

1942 wurde das Bad eröffnet.

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Rund 25 Jahre später übernahm die Gemeinde das Bad. Aus Sicherheitsgründen mussten aber einige Umbaumaßnahmen in die Wege geleitet werden. So verschwanden die beiden Sprungtürme und das Becken ist seither nur noch 1,60 Meter tief. Der Begeisterung der Oberhausener für ihr Waldbad tat das allerdings keinen Abbruch, im Gegenteil. Das Schwimmbad war längst zu einem Anziehungspunkt in heißen Sommern geworden. An schönen Tagen strömten bis zu 300 badebegeisterte Menschen an den Eichelgrund, auch Scharen von Abkühlung suchenden Soldaten der nahe gelegenen Tilly-Kaserne waren regelmäßig zu Besuch. Oberhausens Bürger genossen es, ihr eigenes Freibad direkt vor der Haustüre zu haben.

Doch dann kündigte sich für das Jahr 2001 die neue Bäderverordnung an und dem Waldbad drohte die Schließung. Die 40 Jahre alte Technik genüge nicht mehr den aktuellen Ansprüchen, hieß es. Eine Modernisierung hätte rund eine Million Mark gekostet – zu viel für die Gemeinde.

Es wurde gerechnet, verhandelt, überlegt, wie das Bad vielleicht doch noch vor dem Aus bewahrt werden könnte. Die rettende Idee kam schließlich aus den Reihen der Bürger: Eine kleine Gruppe Waldbadfreunde gründete am 21.05.2001 mit der Unterstützung der Gemeinde Oberhausen den Verein „Waldbad Oberhausen e.V.", pachtete für einen „symbolischen Schilling“ die Anlage und nahm der Gemeinde den Betrieb ab.

Aus dem öffentlichen wurde so ein privates Bad und die Bäderverordnung für öffentliche Bäder quasi außer Kraft gesetzt. Die teure Renovierung war somit hinfällig und das Waldbad blieb in seiner damaligen Form bestehen. Die Gemeinde übernimmt seither die Kosten für Wasser, Abwasser und Strom. „Es wäre wirklich zu schade gewesen, wenn das Bad hätte schließen müssen", erklärte Mini Forster-Hüttlinger, Gemeinderätin und Vorsitzende des Vereins. „Die Technik des Bades ist vielleicht nicht auf dem neuesten Stand, aber sie funktioniert. Die Qualität unseres Wassers wird täglich mehrmals kontrolliert und entspricht daher nach wie vor den gesetzlichen Verordnungen." Für viele Oberhausener ist das Waldbad in all den Jahren zu einem lieb gewonnenen Treffpunkt geworden, den sie nicht mehr missen möchten. In kürzester Zeit traten seit der Gründung immer mehr von ihnen dem Verein bei. Denn: Nur wer Mitglied ist, darf weiterhin seine Runden im Becken drehen.

Heute zählt der Verein über 1.400 Mitglieder – nicht schlecht für eine Gemeinde mit 3200 Einwohnern. „Wir haben Mitglieder, die regelmäßig kommen, aber auch welche, die längst nicht mehr hier wohnen, aber im Waldbad das Schwimmen gelernt haben und uns deswegen unterstützen wollen", weiß Mini Forster-Hüttlinger. „Daran sieht man einmal mehr: Die Oberhausener halten zusammen." Anders würde es auch nicht funktionieren. Ohne den Einsatz einiger Freiwilliger, die sich jeden Tag mehrere Stunden für den technischen Betrieb einsetzen, wäre die Weiterführung des Waldbades nicht möglich. Die Außenanlagen müssen gepflegt, der Kiosk betrieben und auch der Einlass täglich von 9 bis 19 Uhr geregelt werden. Nicht zu vergessen die vielen kleinen und größeren Reparaturen/Instandsetzungen und auch die immer wiederkehrenden Renovierungsarbeiten. „Wir haben festgestellt, dass es ganz schön viel Arbeit ist, aber es lohnt sich jedes Jahr aufs Neue."

Leider musste Anfang der Saison 2015 das Kinderbecken wegen technischer Mängel für den Badebetrieb geschlossen werden. 

Im Spätherbst 2022 wurden die Weichen für die Sanierungsmaßnahmen des Schwimmbeckens und seiner Umgebung gestellt. Den aktuellen Fortschritt der Bauarbeiten finden Sie hier.

Seit 2015 wurden und werden viele Spendenaktion zugunsten des Waldbadvereines durchgeführt. Vielen Dank an alle, die zum Erfolg dieser Aktionen beitragen.