Die Kipp´ im Unterhauser Forst
Roland Holzmayr
Fährt man von der Roten Säule den Waldweg nach Leidling, durchsticht die Straße einen ca. 6 Meter hohen Damm, der links und rechts des Weges aufragt und der nach Osten ca. 450 Meter und nach Westen etwa 250 Meter im Wald zu verfolgen ist.
Manche vermuteten in der Aufschüttung eine Vorläufertrasse der Donautalbahn. Diese wurde aber schon 1874 in Betrieb genommen, während die Aufschüttung in den Landkarten erst nach dem 2. Weltkrieg auftaucht.
Die Entstehung dieses Dammes wurde durch die Wifo (Wirtschaftliche Forschungsgesellschaft) verursacht. Mit dem Bau des Tanklagers ab 1936 mussten Unmengen von Aushub für die unterirdischen Tanks irgendwo deponiert werden. Der Aushub wurde mittels einer Lorenbahn transportiert und im Unterhauser Forst abgekippt. So entstand der Name „die Kipp´“.
Man begann im Osten des Dammes, verlegte bei weiterem Fortschreiten die Gleise auf die Dammhöhe, weil man so leichter abkippen konnte, und trieb so dem Damm weiter nach Westen.
Irgendwann wurde der Leidlinger Weg erreicht. Weil aber noch Mengen von Aushub zu deponieren waren, baute man den Damm über den Weg weiter. Erst nach Beendigung des Abkippens konnten die Gleise abgebaut werden und die Leidlinger legten ihren Weg wieder frei. So entstand der heutige Dammeinschnitt an der Straße.
Quelle: Bayernatlas © Bayerische Vermessungsverwaltung
Der Damm enthält bei 700 m Länge, 6 m Höhe und durchschnittlich 25 m Breite eine Deponiemenge von ca. 105.000 m3.
Der Aushub für die Tanks betrug etwa 100.000 m3.
Nimmt man den Aushub für Gebäude, Schächte, Rohrleitungen und für sonstige Erschließungen dazu, geht die Rechnung gut auf.